Poreč – Die tausendjährige Stadt

Die Stadt Poreč entwickelte sich, auf der kleinen symmetrischen Halbinsel, noch vor der Ankunft des illyrischen Stammes der Histrier. Heute befindet sich auf dieser kleinen Halbinsel die Altstadt. Mit der Ankunft der Histrier wurde die gesamte Umgebung der heutigen Stadt angesiedelt und dank dem natürlichen Schutz, der zum Bau des Hafens beigetragen hat, konnte sich Poreč ungehindert entwickeln. Anhand erhaltener Unterlagen altgriechischer Historiker und Geographen aus dem 6. und 4 Jahrhundert v. Chr. gibt es Beweise für ein kleines Fischerdorf und archäologische Funde ehemaliger menschlicher Behausungen.

Die römische Siedlung wurde um das  2. Jahrhundert v. Chr. erbaut und mit dem natürlichen Hafen entwickelte sie sich mit der Zeit in eine militärische Festung. Die Stadtumrisse sind immer noch in der geradlinigen geometrischen Aufteilung der Gassen sichtbar. Das Aussehen der Altstadt von Poreč ist bis heute, mit den Hauptstraßen Cardo Maximus und Decumanus sowie dem zentralem Platz dem Forum erhalten geblieben. Poreč wurde in der ersten Hälfte des 1. Jahrhundert zur Stadt, beziehungsweise zum Municipium erhoben und erhielt damals die Bezeichnung Colonia Iulia Parentium.

Zur Zeit der römischen Herrschaft über das Gebiet von Poreč wurde im 3. Jahrhundert, Porečs erster Bischof Mayar, das Opfer der Christenverfolgung. Der Bischof wurde nach seinem schweren  Martyrium heilig gesprochen und zum Schutzpatron der Stadt erklärt.

Von damals bis heute ist Poreč der Status der Diözese erhalten geblieben. An der Stelle, an der Bischof Mayar sein Martyrium erlitt hatte, wurde im 4. Jahrhundert eine frühchristliche Kathedrale erbaut. Hundert Jahre später wurde sie erweitert und im 6. Jahrhundert ließ Bischof Euphrasius eine Basilika errichten – heute ein weltbekanntes Gebäude, ein wahrer Architekturschatz und seit dem Jahr 1998 unter dem Schutz der UNESCO.

Die Slawen besiedelt Istrien, Poreč und die Umgebung im 7. Jahrhundert. Eine Stadtregierung hatte die Stadt bereits im 12. Jahrhundert und das Statut der Stadt datiert aus der Zeit um das Jahr 1250. Am längsten war die Stadt unter der Herrschaft der venezianischen Republik, sogar fünfhundert Jahre lang. Mit dem Fall von Venedig fiel sie unter die österreichische Herrschaft und schon im Jahr 1805 durch die napoleonischen Eroberungen unter die französische Verwaltung. Von 1815 bis zum Jahr 1918 fiel sie wieder unter Österreich. Zum Ansehen der Stadt trug bei, dass im Jahr 1861  unter der Österreich- Ungarischen Monarchie, sie zur Hauptstadt Istriens mit Hauptsitz der regionalen Regierung wurde, in dem der istrische Landtag tagte.

Bis zur Hälfte des 20. Jahrhunderts wechselten einige Regierungen, Herrscher und unterschiedliche Staaten. Im Gebiet von Poreč regierten die Ostgoten, gefolgt von den Franken, das Patriarch Aquileia, die venezianische Republik, Österreich, Napoleons Illyrien und das Königreich Italien. Von 1943 war Poreč mit dem restilichen Istrien zu Kroatien angehörig, ein Teil von Jugoslawien und im Jahr 1990 wurde Kroatien ein unabhängiger Staat.